Potsdam – Es muss ja nicht gleich der Diamant sein, der aus der Asche des geliebten toten Haustiers entsteht. Wer mag, kann sich auch ein Schmuckstück fertigen lassen, das dann mit der Asche des dahingeschiedenen Bellos oder der toten Miezi befüllt wird. Was makaber klingt, ist für trauernde Frauchen und Herrchen eine Art, mit dem Verlust ihres pelzigen Lieblings umzugehen. Zuerst stellt sich jedoch die Frage: Was tun, wenn das Haustier stirbt? „Wir sind rund um die Uhr ansprechbar“, sagt Klaus Büchner, Geschäftsführer des 2010 gegründeten Tierbestattungsunternehmens Portaleum, das am Stammsitz in Berlin-Pankow über das einzige Haustierkrematorium von Berlin verfügt.
Vor gut zwei Wochen hat in der Großbeerenstraße in Babelsberg die erste Filiale von Portaleum eröffnet.
Um das verstorbene Haustier kümmern sich Portaleum-Mitarbeiter. Sie holen auf Wunsch das Tier von zu Hause oder aus der Tierklinik ab. „Bei uns brauchen die Tierhalter nicht zu fürchten, dass sie irgendeine, aber nicht die Asche ihres Schützlings zurückbekommen“, so Büchner. Bei einer sogenannten Einzeleinäscherung wird dem Tier ein Nummernstein aus unverbrennbarem Schamotte beigelegt. Dieser Stein „begleitet Ihr Tier auf seinem Weg über die Regenbogenbrücke, bis es wieder bei Ihnen ist“, heißt es in der Unternehmensbroschüre.
Zwischen 70 und 280 Euro kostet eine Einzeleinäscherung, die sich jeweils in Zwei-Kilogramm-Schritten nach dem Gewicht des Tiers berechnet. Etwa 80 Prozent der bislang rund 3000 eingeäscherten Tiere seien Hunde und Katzen, so Büchner. Der Rest verteilt sich auf Vögel, Reptilien, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse. Nur Fische waren bislang nicht dabei. Viele Eltern verabschieden sich mit dem Nachwuchs vom tierischen Weggefährten. „Die Bindung zu einem Tier ist ja oft enger als zu einem Menschen“, so Büchner, der die Angebote seines Unternehmens als Alternative zur Tierverwertung bezeichnet. Welcher Halter möchte seinen einstigen Liebling zu Seife verarbeitet wissen? Bei Portaleum dürfen Frauchen oder Herrchen die Asche mit nach Hause nehmen. Die günstigste Urne für zehn Euro ist eine „Geschenkbox aus Pappe“, von jenen Haltern genommen, die Pfiffis Asche verstreuen wollen. Teurer sind Urnen aus Keramik – mit Tiermotiven, Pfotenabdrücken oder Messing-Urnen in Pyramiden- oder Katzenform. Eine Auswahl lässt sich in der Babelsberger Filiale betrachten, die von Myrko Dietrich geleitet wird. Wer die günstigere Variante der Gemeinschaftseinäscherung (ab 25 Euro) wählt, dessen Tier geht mit anderen auf die letzte Reise – die Asche wird auf einer Blumenwiese verstreut.
(Von Ricarda Nowak)
Portaleum 0331/24 34 60 32